Die Belastungen für Mensch und Umwelt, vor und während der Umsiedlung, müssen erheblich reduziert werden!

BÜRGERBEIRAT Keyenberg, Kuckum, Oberwestrich, Unterwestrich und Berverath



Artikel aus der Wirtschaftswoche vom 16.04.2012


Neues aus der Presse auch unter  RP-Online



Angelfreunde Kuckum

Gründung 1970.

Mitglieder Derzeit zählt der Verein 15 Mitglieder.

Pflege des Gewässers Zweimal entschlammten die Mitglieder ihre Wasserfläche. Damit der Bagger durchkam, wurden großräumig Sträucher und Bäume beschnitten.

Wettbewerbe Jährlich werden mehrere Pokalangeln organisiert.

 

Karin Effertz  

____________________________________________
Rheinische Post Verlagsgesellschaft mbH
Redaktion Erkelenz
Krefelder Straße 5 · 41812 Erkelenz
Tel. 02431 800521
Fax 02431 800529





















Umsiedlung bereitet Anglern Sorgen

Die Angelfreunde Kuckum verlieren mit dem Tagebau Garzweiler II ihr Heimatdorf und ihr Gewässer. Sie hoffen, dass die Stadt Erkelenz ihnen am neuen Standort hilft. Die Pflege des Gewässers könne – so wie jetzt am Zourshof – der Verein übernehmen.



KUCKUM „Was wir brauchen, ist eine Perspektive für die Zukunft“, sagt Helmut Christ. Für den Vorsitzenden der Angelfreunde Kuckum und seine Kollegen hat der Braunkohlentagebau Garzweiler II doppelte Auswirkungen. Wo und wie werde man am neuen Ort leben? Und wird es die Angelfreunde dort überhaupt noch geben? Für Christ und die anderen Vereinsmitglieder hat die Zukunft viele Fragezeichen.

Viel Mühe und Geld

Sie haben viel Arbeit und Mühe in ihr Gewässer am Zourshof in Unterwestrich investiert. Zweimal wurde dort mit einem Bagger entschlammt. Das Gewässer erhält Zustrom von einem kleinen Vorfluter der Niers und durch einen Brunnen, den RWE Power gebaut hat. Alles auf Initiative oder durch die eigene Arbeit der Angelfreunde. Auch für den Fischbestand zeichnen sie verantwortlich. Mühe und Geld für ein Hobby, beim dem die Mitglieder früh morgens in Ruhe am Gewässer sitzen, zu dem sie bei regelmäßigen Treffen fachsimpeln oder auch mal Seemannsgarn erzählen. „Die Angler sind auch nicht besser als die Waidmänner“, sagt Christ und lacht. Diese Gemeinschaft sieht er in Gefahr.

Ab 2017 sollen in Kuckum die Bagger rollen. „Am schlimmsten ist für uns die Ungewissheit“, sagt Christ. Weder wisse man, wie das neue Kuckum aussehen werde, noch, ob dort überhaupt in der Nähe ein Gewässer geplant sei. Wer zieht mit? Wer geht woanders hin? Es gebe so viele Fragen. Christ, Schriftführer Friedrich Hofma und Kassierer Werner-Josef Kaumanns hoffen deshalb auf ein Zeichen der Stadt Erkelenz. „Es wäre schön, wenn unser Anliegen frühzeitig mit in die Planung einfließen könnte“, sagt Hofma. Denn ein Gewässer in der Nähe des neuen Dorfes sei nicht nur für sie als Angler gut. Für viele Wanderer auch aus den umliegenden Dörfern sei ein Gewässer Anlauf- und sozialer Punkt. Auch am Zourshof träfen sich viele, um abzuschalten oder mit anderen ins Gespräch zu kommen. So stellen sich die Angler auch das Szenario für das mögliche neue kleine Gewässer vor. Die Pflege könne – so wie jetzt am Zourshof – der Verein übernehmen.

Inwiefern ein solches Projekt finanziell zu schultern ist, müsse sich zeigen, sagt Christ. „Wir hoffen auf einen Ausgleich von RWE Power. Unser Verein ist aber klein. Wir sorgen uns, dass wir übersehen werden“, sagt der Vorsitzende. Der Angelverein sei ein Baustein im Leben des Dorfes, erläutern Hofma, Christ und Kaumanns. Für die Dorfgemeinschaft seien jedoch alle Vereine wichtig. In anderen Dörfern werden viele zwischen altem und neuem Standort auf eine Zerreißprobe gestellt, so die Mitglieder. Die Angler hoffen, dass dies den Kuckumer Vereinen und den Anglern erspart bleibt. Eines sei jedoch sicher, so Christ: „Wenn wir kein neues Gewässer bekommen, war’s das für uns.“

 

 

Karin Effertz  

____________________________________________
Rheinische Post Verlagsgesellschaft mbH
Redaktion Erkelenz
Krefelder Straße 5 · 41812 Erkelenz
Tel. 02431 800521
Fax 02431 800529